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Reisebericht Schweden Norwegen 2023
oder
Aufbruch in eine neue Welt




3036 km                                                                                                                            22.07.2023 - 28.07.2023




Drei Jahre......drei verdammt lange Jahre sind es, die ich nicht nach Skandinavien gefahren bin. Aber nun ist es soweit. Urlaub ist genehmigt, Reiseziele sind ermittelt, Frau macht meine Fußkette ab und ich packe meine Sachen in Kisten, Taschen, Säcke und Tüten. 

Es ist wirklich viel, was ich da zusammenpacke. Eine Menge, die ich noch nie mit hatte. Nun ja, dieses Mal fahre ich auch nicht mit der Enduro nach Skandinavien, sondern mit einem über 2,6 Tonnen schweren Pick-up Truck mit einer Ladekapazität von 620 kg. Muß man auch etwas ausnutzen.  

Ich habe eine große Reisekiste, wo Klamotten, Kleinkram und die Gaskartuschen für den Grill drin sind, ein paar Taschen und Säcke mit Waschkram und Wechselwäsche sowie Tüten voller Essen und Getränke. Aber ich habe auch eine Kühlbox, die ich sehr zu schätzen gelernt habe, den Grill, eine Tasche mit der GoPro, die Packrolle mit Zelt, Schlafsack und Luftmatratze und eine kleine Umhängetasche mit Geld, Papiere, Plastikgeld und das Smartphone.

Ein GPS habe ich nicht mehr. Aber mein Pick-up Truck hat eine Europakarte in der Navigation und notfalls habe ich das Smartphone. Das Schöne an meinem Auto ist, daß ich drei 12 V-Steckdosen und zwei 230 V-Steckdosen habe. Somit ist das Problem mit der Stromversorgung Geschichte.  


Am Vorabend der Abreise ist fast alles gepackt. Nur die Frische-Produkte bringe ich in der Kühlbox am Abreise-Morgen zum Auto. Die Frau ist traurig, versteht aber die Gründe. Alles ist endlich. Das Leben. Die Möglichkeiten des Reisens. Die Gesundheit. Und auch andere Dinge.

Bald geht es los......


Tag 1 - (Tagesleistung 476 km) - 476 km

Zeitig stehe ich auf, damit ich um 6:30 Uhr im Auto sitze. Ja, dieses Mal geht es besonders früh los, denn mitten in den Ferien ist alles voll mit Touristen.

Ich fahre zur Tankstelle, haue den 80-L-Tank des Raptors voll und auch den 20-L-Kanister, den ich dann auf der Ladefläche sichere. 100 Liter Diesel, die bis Norwegen reichen sollten.


Die Fahrt nach Puttgarden ist langweilig. Eben Autobahn.

Im Hafen kaufe ich das teure Flex-Ticket und buche auch die Fähre Helsingör und Helsingborg zu. Mit dem Flex-Ticket wird man bevorzugt behandelt. Man darf als erstes an Bord und als erstes wieder runter. Und die Abfahrt der nächsten Fähre ist garantiert. Tatsächlich hätte ich mit dem normalen Ticket wohl ca. zwei Stunden am Hafen warten müssen, denn der Andrang war enorm. Immerhin gibt es eine Flasche Wasser Gratis an Bord des Schiffs. Ja, war Sarkasmus.  

Da ich auf der Fähre nun ganz vorn stehe, kann ich wenigtens einigermaßen gut aussteigen. Das wird in Zukunft anderes aussehen. Ein Autofahrer neben mir bemerkt, daß ich etwas auf seiner Spur stehe. Ich zeige ihm, wie es auf der anderen Seite bei mir aussieht und er erkennt: Ein Pick-up Truck ist wirklich breit.   In meinem Falle exakt 2,18 Meter.


Nach ca. 45 Minuten legt die Fähre in Dänemark an und ich fahre die Rampe runter. Nun gibt es keine Grenzkontrollen mehr. Ein gutes Gefühl!


Ich fahre auf der dänischen Insel Lolland Richtung Norden. 

Um etwa 10:45 Uhr mache ich wie immer eine kleine Pause auf der Insel Farø. Es gibt hier viele Erinnerungen.......



Nach 30 Minuten gehts weiter auf die Insel Sjælland. Den ätzenden Verkehr mit seiner bis zur fünfspurigen Autobahn bei Kopenhagen bringe ich schnell hinter mir und nehme die Fähre nach Helsingborg, die 15 Minuten braucht.

Endlich! Endlich bin ich in Schweden! Und auch hier: Keine Grenzkontrollen mehr. Ich fühle mich wohl.


Nach einigen Kilomtetern Autobahn fahre ich diese ab und fahre - wie gewohnt - nun Nebenstraßen. Sie werden eng und enger. Ich erinnere mich an die Fahrten mit der Enduro. Da war ja richtig Platz! Nun kurve ich eine enge Straße ein und verjage mich beim Gegenverkehr. Ich muß sofort gaaaanz weit rechts, damit wir uns nicht berühren. Ich schwitze Blut und Wasser und mir wird heiß und kalt. Immer wieder haue ich voll in die Bremsen. 

Die Schweden kennen das mit dem Platzmangel. Den interessierts aber nicht, sonndern fahren etwas weiter rechts, ohne vom Gas zu gehen. Nach ner Weile mache ich das auch so und schwinge mit meinem 2,6-Tonnen-Auto fast schon flink durch die engen Kurven. Auch bei Gegenverkehr. Hach, macht das Laune!!!    






Nach 10 Stunden Fahrt steuere ich die erste Unterkunft in Unnaryd an.


Ist das ein Vandrarhem? Da steht "Pensionat" dran. Ich fahre auf dem Hof, gehe rein und mir wird gleich direkt ein Zimmer angeboten, was ich annehme. Etwas voreilig, denn es ist ein Hotel, was auch noch teuer ist: 150 €. Immerhin inkl. Frühstück.

Schon um 19:30 Uhr falle ich ins Bett und schlafe ein. Solange bin ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gefahren.


Tag 2 - (Tagesleistung 425 km) - 901 km

Kurz vor 8 Uhr stehe ich auf und mache mich frisch. Um 9 Uhr gibts Frühstück, was wirklich gut ist, auch wenn es kein Buffet ist.

Nach dem Frühstück wird das Zimmer geräumt und es geht weiter in Richtung Arvika. Unterwegs wird noch ein ICA-Markt angesteuert, wo ich mich mit Grillfleisch, Elchwurst und etwas Schokolade eindecke. Dort kaufe ich auch eine Flasche Wassermelonensaft, die zwar teuer ist, aber immerhin nicht scmeckt.   



Die Fahrt nach Arfika ist unspektakulär, weil ich Bundesstraße fahre.







Um 18 Uhr checke ich beim Arfika Fískevik ein und bekomme die Hütte Nummer 5.



Ich baue den Grill auf und grille die leckeren ALDI-Würste.



Abends am See von Arfika


Um 22:30 Uhr gehe ich ins Bett. Um ca. 23:20 Uhr drehe ich mich um und unter mir knallt es laut. Das Lattenrost hat aufgegeben. Na prima! Jetzt habe ich fettes Kind das Bett geschrottet.

Was machst du nun? Hm....ich wollte schon immer mal ausprobieren, wie es so ist, auf dem Fahrersitz im Raptor zu schlafen. Dieser Tag - oder eben Nacht - wird dann heute sein. Ich setze mich ins Auto, mache die Rückenlehne weiter nach hinten und decke mich mit einer Jacke zu. 


Tag 3 - (Tagesleistung 369 km) - 1270 km

Überraschend ausgeruht wache ich im Auto auf. Zwar war ich nachts zwei Mal auf Toilette, schlief aber recht schnell wieder ein. OK, im Auto schlafen geht. Bei Gelegenheit muß ich dann noch Rückbank und Ladefläche ausprobieren, aber die waren mit Reisekrempel vollgemüllt.

Ich schaue jetzt nach dem Bett. Unter der Matratze sehe ich, daß lediglich eine Latte rausgesprungen ist. Beim Reinsetzen erkenne ich, daß die Bänder, die die Latten in Position halten, gerissen sind. Also war es doch nicht meine fette Plautze.    Obwohl....vor ein paar Jahren war ich bereits in dieser Hütte und schlief in genau diesem Bett. War ich es doch und habe ich dem Bett nur noch den Rest gegeben?   

Nein....nein, ich war das nicht!!!!  


Ich fahre um ca. 8 Uhr los in Richtung norwegische Grenze. 



Noch mal in Schweden volltanken? Bei 1,91 € bin ich nicht dabei. Ich kippe nun meinen 20-L-Kaniter in den Tank des Raptors. Ja, das wird reichen!

Bei Charlottenberg überfahre ich die Grenze. Endlich wieder in Norwegen! Ich trommle auf das Lenkrad vor Freude.   

Achtung! Lautes Gepiepse der Garmin!





Durch die Geschwindigkeitsbegrenzungen wird das Vorankommen zäh. Sehr zäh. Innerorts meist nur 40 km/h. Außerorts nicht selten 70 km/h und auch langsamer. Zudem ist auch viel los auf den Straßen. 

Die Natur ändert sich merklich.


Am Nachmittag komme ich am Lillehammer Turistsenter an. 




Das ist das Hotel, wo ich das letzte Mal im Jahr 2019 auch war. Ich verbrachte hier viele wunderschöne Stunden und dieses Mal werde ich das wiederholen. Ich gehe rein und miete ein Hotelzimmer für zwei Nächte. Das EDV-System kennt mich.    

Nachdem ich das Hotelzimmer bezogen habe, hole ich das Grillfleisch und einen Packen Bratkartoffeln aus dem Auto und gehe damit in die Gästeküche und haue das Zeugs in die Pfanne. Sooooo lecker!!!   


OK, es ist noch früh am Tag (ca. 14 Uhr) und ich will zum Peer-Gynt-Vegen!

Rein ins Auto, nächste Tanke ran und Preis gecheckt. Mit 1,71 € auch kein Schnäppchen (in Deutschland ist es ca. 1,59 €), aber trotzdem 20 Cent günstiger als in Schweden. Auch der Kanister wird vollgeranzt.

Nun gehts zum ersten großen Highlight der Reise!


Nach rund 40 Minuten sehe ich ihn: Den Peer-Gynt-Vegen! Aber wo sind die Schranken? Die sind abgebaut. Eine große Tafel steht da und viel Inhalte auf norwegisch und englisch. Ich will rechts ran, um den Arbeitern an der Hofausfahrt Platz zu machen, die jetzt raus wollen und plötzlich sacke ich vorn rechts tief ein: Ich bin in einem Graben gefahren.  Nachdem die Autos weg sind, lege ich den Rückwärtsgang ein und rolle souverän aus dem Graben raus. Kurz schaue ich mir mein Auto an.....nichts. Alles heil. Geil! Ha! Reimt sich sogar!    

Einige Autos sind bereits vorbeigefahren und ich fahre nun auch weiter. 90 Kronen (ca. 9 €) kostet die Durchfahrt und nach den Kameras zu urteilen, wird es Post geben.


Ich bin wieder hier!!!   



Achtung! Lautes Gepiepse der Garmin!





Ich freue mich so sehr, endlich nach Jahren wieder diesen Weg zu befahren, der mir so viel bedeutet und mich immer wieder wie magisch anzieht. Leider läßt der bedeckte Himmel immer mehr Wasser raus und es wird ungemütlich. Aber zum Glück sitze ich nicht auf dem Motorrad, sondern im trockenen Auto.   




Jeder Reisende, der hier ist, setzt einen Stein auf dieses Struktur. So auch ich.






Nachdem ich den Weg durchfahren habe, kommt wieder eine Mautstation ohne Schranken. Ich schaue wieder auf das Schild, erkenne da eine Bezahlwebsite und melde mich an. Nach einer Weile weiß ich immer noch nicht, wie ich bezahlen kann. Denn das Ermitteln durch die Kameras wird teurer. Ich breche ab und bin sauer.

Nun will ich zum Jotunheim-Vegen fahren, aber nach kurzer Zeit wird der Regen so stark, daß ich die Fahrt abbreche. 


Um 18 Uhr komme ich im Hotel an und sitze abends noch eine Weile draußen.......

 

Tag 4 - (Tagesleistung 367 km) - 1587 km

Heut komme ich recht spät weg. aber es wird sich trotzdem lohnen, denn heute werde ich nach langer Zeit auch den Jotunheimvegen besuchen.

Es ist zwar nicht nötig, aber ich tanke nach. Das Gefühl eines vollen Tanks ist sehr angenehm. 

Und ab!


Es geht ordentlich bergauf!

Achtung! Lautes Gepiepse der Garmin





Achtung! Lautes Gepiepse der Garmin





Kein Gepiepse, aber gänzlich ohne Ton


Die Anfahrt ist nur etwas länger. Wieder keine Schranken, sondern diese großen Plakate. Wieder 9 €. Oh man, die ganzen Privat-Vegen zu fahren wird echt teuer!   Aber es lohnt sich. Immer!


Jotunheimvegen ist wieder klasse! Ich genieße es sehr, diesen Weg zu fahren. Und das mit einem Fahrzeug, was richtig Spaß macht.





Der Ford Ranger Raptor wird zusehends schmuddeliger.



An Ende des Jotunheimen ist eine Abzweigung mit dem Namen "Lomseter-Vegen". Hm.....kenn ich den? Komm, den befahre ich jetzt auch.

Auch der Weg ist sehr gut. Am Ende dieses Weges sind Schílder mit dem Peer-Gynt-Vegen.....und auch den befahre ich wieder, allerdings dieses Mal von der anderen Seite. 

Was bei den Fahrten heute doof ist, daß das Wetter teilweise echt zum brechen ist. Aber immerhin wirds zum Ende (is ja klar) besser. Daher sind viele Aufnahmen mit der DashCam gemacht.

Ich werde von einer Herde wegelagernder Kühe belästigt.


Kein Gepiepse, aber gänzlich ohne Ton

Irgendwie war ich hier etwas überfordert, was ich machen sollte.

Gaaaaanz langsames Vorrollen hat dann doch den Erfolg gebracht.






Achtung! Lautes Gepiepse der Garmin



Achtung! Lautes Gepiepse der Garmin


 

Gegenüber des Wasserfalls mitten im Nichts gibts eine Hütte, wo man essen kann. Ich esse eine Waffel mit Marmelade, was 5 € kostet. Ist......ok. Immerhin war sie echt groß. 





Achtung! Lautes Gepiepse der Garmin

Der dicke Nebel war schon etwas unheimlich. Man erwartet allen Ernstes einen schemenhaften Troll in der Suppe.





Achtung! Lautes Gepiepse der Garmin


Achtung! Lautes Gepiepse der Garmin

Der Nebel in den Bergen ist beeindruckend.




Nach der stundenlangen Tour bin ich wieder zurück im Hotel und esse was. Eigentlich wollte ich Morgen wieder in Richtung Schweden fahren, aber ich hänge noch einen Tag dran und buche eine dritte Nacht im Hotel.

Danach sitze ich noch Stunden draußen und sinniere über meine Reise.......


Tag 5 - (Tagesleistung 400 km) - 1987 km

Nach dem Aufstehen und Frühstück (Tabletten und Elchwurst) geht es hoch nach Dovre. Ein paar Tage vor der Abreise hatte Alex das in unsere Facebook-Gruppe gepostet. Dann mal los!

Wieder zwischengetankt und ab.



Es ist der Grimsdalenvegen, den ich befahre und auch dieser ist nicht unbekannt. Aber es ist schon lange her. 

Hier kann man recht zügig fahren und die Landschaft ist ausladender. 






Achtung! Lautes Gepiepse der Garmin

Unwirkliche fantastische Landschaft!






Nachdem ich ihn befahren habe, drehe ich um, denn damals haben wir an einer einsamen T-Kreuzung gehalten mit einem interessanten Weg, den wir nie gefahren sind: Den Haverdalen-Weg, den ich jetzt befahren werde.





Der Weg ist ebenso schön, aber er wird dann später enger und enger. Teilweise so eng, daß nicht mal zwei Enduros nebeneinander fahren könnte. Und ich bin hier mit einem Auto mit 2,18 Meter Breite. Bei Gegenverkehr ist dann der Ofen aus. Auch bin ich sehr nah am Straßenrand, wo es keine Begrenzungen gibt. Aber dafür geht es da ziemlich weit runter. Wieder habe ich Todesängste, denn ich bin ja nicht schwindelfei so als Küstenkind.  



Und das Auto wird noch dreckiger!



Achtung! Lautes Gepiepse der Garmin

An einer Stelle gibt es eine Verzweigung. Ich nehme die linke und fahre in eine Bergbaugrube, wo man Steinplatten abbaut. Und Arbeitsmaschinen und LKWs werkeln dort rum. Ups. Schnell wieder weg.  

 Auf dem Video nehme ich nun die rechte Strecke der Verzweigung.

 





Achtung! Lautes Gepiepse der Garmin

Hier ist es richtig eng!



Der Weg endet an einem Hof mit Ferienhäusern. Ich muß wenden und wieder zurückfahren. Wieder fürchte ich den Gegenverkehr, der zum Glück nicht kommt. Also ich wieder raus bin vom Haverdalen, bin ich doch erleichtert. Aber es war auch superspannend!


Was mir aufgefallen ist: In Norwegen gibt es unheimlich viele Pick-ups und Offroader. Teilweise richtig aufgemotzt! Ich bin überhaupt nicht aufgefallen.   


Um etwa 18 Uhr bin ich wieder in Lillehammer im Hotel. 

Die Stimmung ist etwas gedrückt, denn Morgen fahre ich wieder Richtung Süden. Ich versuche noch so viel wie möglich die Gegend wahrzunehmen und sitze wieder abends nach dem Essen vor dem Hotel........


Tag 6 - (Tagesleistung 497 km) - 2484 km
Morgens um 10 Uhr checke ich aus dem Hotel Lillehammer Turistsenter aus mit dem Gedanken, hoffentlich nächstes Jahr wieder kommen zu können. Vielleicht sogar mit der Ehefrau, der ich so gern hier alles zeigen möchte.

Ich fahre vom Hof und tanke wieder voll. Die Restreichweite zeigt 1066 km an.

Es geht nach Süden!


Stunden fahre ich bei Regen, teilweise über schöne einsame Strecken. Zeitweilig ist es trocken. 

Unterwegs besuche ich noch einen Sibylla, wo man lecker Burger essen kann. Auch so eine Tradition. Bereits seit den ersten Reisen.   

Auch einen ICA-Markt besuche ich, denn ich brauche noch Elchwürste für zu Hause.


Achtung! Lautes Gepiepse der Garmin




Ab ca. 18 Uhr suche ich eine Unterkunft. Es soll ein Vandrarhem sein, denn es ist wesentlich günstiger. Ich suche und suche und finde entweder leere Häuser, Häuser, wo Menschen regulär dort wohnen oder wo es keinen offenen Eingang gibt. Um 20 Uhr halte ich genervt an und suche nach einem günstigen Hotel. Ich finde das Hotell Fars Hatt in Kungälv. Es ist ca. 30 Minuten entfernt und kostet ca. 80 Euro. Also bedeutend weniger als andere Hotels.

Ich komme dort an und gehe rein. Eine nette Dame empfängt mich und nimmt meine Daten auf. Auf ein mal fragt sie: "deutsch?" Ich sage "ja". Und ab da sprechen wir deutsch. Sehr angenehm! Ich beanworte Fragen auf deutsch und etwas schwedisch, worüber sich die Dame wieder freut. So macht es Spaß.   

Zum Schluß sagt sie, daß das Frühstück-Buffet ab 8 Uhr auf hat und es im Preis inklusiv ist. Wow! Das ist nun aber wirklich gut!   Hier komme ich definitiv auch wieder!!



Um 22.30 Uhr falle ich ins Bett......


 Tag 7 - (Tagesleistung 552 km) - 3036 km

Um  8:30 Uhr geht der Wecker. Kurz gewaschen und angezogen und ab runter zum Frühstück.

Ich bin vom Frühstücks-Buffet überwältigt! Viele Sorten Brot, Brötchen, Müsli, Aufschnitt, dazu verschiedene Getränke und auch kleine heiße Würstchen und sogar gebratener Speck! Und jede Menge Obst.


Um 10 Uhr checke ich aus und gehe zum Auto. Dort kippe ich den Inhalt meines Kanisters in den Tank. Das sollte bis Lübeck reichen.

Es geht weiter auf die E45 nach Süden. Ich fahre durch Göteborg zügig weiter.


Bei Ängelholm kaufe ich in einem ICA Nära ein Eis. Auch den Sibylla auf der Ecke kenne ich. Dort hatte ich auch gegessen. Erinnerungen kommen auf....

Dann fahre ich zum Solhall-Camping, wo ich so oft in einer Hütte bzw. Zimmer übernachtete. Dieses Mal will ich nur Guerilla-Pinkeln (pinkeln, ohne Gast zu sein) und gleich wieder weiter. Vielleicht etwas gemein, aber ich mußte wirklich dringend.  

Hier beim Solhall Camping habe ich intensive Erinnerungen. Hier war ich damals mit meiner Ex-Frau. Es war eine schöne Zeit. Und hier war ich auch, als ich das erste Mal 2013 allein reiste.....und bitterlich weinte. Alles ist nun ein Teil meiner Vergangenheit. Aber auch heute, hier mit meinem Ford Ranger Raptor, einem riesigen Pick-up Truck, der es richtig gut kann, mich dahin trägt, wo ich reisen will.....auch das ist nun ein Teil meiner Geschichte. Dieser Geschichte. Und es fühlt sich gut an. 

Weiter.


Ich fahre zum Hafen Helsingborg und kaufe ein normales Ticket, da hier bei weitem nicht so viele Autos sind wie bei der Hinreise. 30 Minuten später bin ich bereits in Dänemark. Das Ende der Reise nähert sich langsam.

Ich fahre an Kopenhagen vorbei und mache auf der Insel Farø eine Pause. Und ich weiß, daß ich bald zu Hause bin. Ich bin etwas traurig........


Die Brücke von Farø 



Auf der Fähre Richtung Puttgarden kann ich aus dem Auto nicht aussteigen. Ich stehe weit links, damit die Autos rechts genug Platz haben. Na ja, geht eben nicht anders.


Man sieht, daß etliche Insektenleichen an der Scheibe kleben. Foto auf dem Autodeck.

   

Um etwa 19 Uhr legt die Fähre in Puttgarden an und ich fahre auf die A1.


Achtung! Lautes Gepiepse der Garmin

Raus aus die Fähre in Puttgarden



Ein BMW SUV mit einer Frau am Steuer, die ne Sonnenbrille trägt und damit aussieht wie Puck, die Stubenfliege, drängelt bei 120 km/h wie blöde. Das habe ich in Norge und Sverige nicht vermißt!

Ich kann keinen Platz machen, da die rechte Spur voll ist und vor mit ein Transporter ist. Sie drängelt immer mehr. Ich werde angepestet. Dann habe ich rechts Platz und ziehe rüber. Sie rauscht vorbei und bedrängelt auf die gleiche Weise den Transporter. Der fährt aber nicht zur Seite. Ich setze mich hinter sie und drängle. Dann fährt der Transporter rechts und sie fährt an ihm vorbei. Ich dahinter. 140.....150.....160......sie fährt nach rechts und beschleunigt weiter. 170 km/h. Dann ziehe ich souverän mit 180 km/h vorbei mit dem Gedanken, daß mein Pick-up Truck bei 180 elektronisch eingedrosselt ist. Aber das weiß sie ja nicht.    Aber immerhin weiß die Tusse nun, wie kacke es ist, bedrängt zu werden.

War das schlau von mir? Nein

War es unnötig: Ja

Hat es Spaß gemacht: Ja   

Werde ich es wieder machen? Ne, kein Interesse


Um 20 Uhr komme ich in Lübeck an und tanke mit einer Restreichweite von 40 km. Klasse! Von Lillehammer bis hier mit einer Tankfüllung und einem 20-L-Kanister. Das sind über 1000 km!


In meiner Straße. Der Dreck ist von Regen wieder ordentlich abgewaschen worden.

 


Um 20:10 Uhr klingel ich und meine Frau macht auf. Die Freude ist sehr groß und es gibt viele Küsse, denn sie vermißte mich sehr. Sie freut sich noch mehr, denn ich sagte, daß ich am Sonntag komme. Heute ich Freitag. Und an diesen Freitag endet meine Reise. Meine Reise Schweden Norwegen 2023 mit einem anderen Fahrzeug, was für mich der Aufbruch in eine neue Welt bedeutet. Es ist eine gute Welt.




Fazit: 


Ich hatte wirklich Zweifel, diese Reise anzutreten. Denn meine Frau wollte nicht, daß ich losfahre, da ich dieses Jahr schwer mit der Gesundheit zu kämpfen hatte. Aber ich wollte unbedingt. Es war ein harter Kampf, daß ich losfahren konnte.

Auch war es ein Testballon, mit dem Pick-up Truck zu fahren. Mag ich es? Fühlt es sich gut an? Ist es wie mit der Enduro, pur und ohne Filter? Ja, es war gut! Und auch bequemer. Was nun nicht wirklich schlimm ist, denn ich muß mir nichts mehr beweisen. Der Pick-up Truck hat Platz, ist bequem, fernreisetauglich und sehr geländegängig, was er schon auf der Insel Römö unter Beweis stellte. Ich fühlte mich zu jedem Zeitpunkt ausgesprochen wohl in diesem Fahrzeug. Und wir sind wirklich zusammengewachsen, mein Raptor und ich.

Die Klimaanlage, die Navigation und die fünf Steckdosen sind ausgesprochen praktisch.  Ja, es ist gut.

Der Verbrauch ist auch im sehr akzeptablen Bereich. Teilweise war der Minimalverbrauch bei 7,5 Liter. Im kompletten Reise-Durchschnitt liegt er bei 8,7 Liter. Für ein Auto mit 2,6 Tonnen Leergewicht völlig in Ordnung.  


Emotional war es eine wichtige und richtige Reise. Die letzten drei Jahre habe ich es so sehr vermißt, daß es mich sehr quälte, wenn Freunde in Skandinavien unterwegs waren und ich zu Hause war.

Nächstes Jahr werde ich wieder fahren! Und hoffentlich mit meiner Ehefrau. Sie soll meine Welt kennenlernen. Mein Skandinavien, daß ich so sehr liebe!



Was hätte ich noch gebraucht:

- Mehr Zeit

- Schmerzmittel! Ich mußte einer jungen Dame aus Deutschland Tabletten aus der schwedischen Apotheke holen.


Was habe ich nicht gebraucht:

- Ich hatte zu viele Klamotten mit

- Ich hatte zu viel Lebensmittel mit

- Theoretisch wieder das Zelt, denn wenns keine Hütte/Hotel ist, kann ich im Auto schlafen 

   

 



Auch dieses Jahr begleitete mich ein Musikstück, was mich sehr berührte. 

Und wenn ich es nach der Reise höre, bin ich wieder in Skandinavien.


 


     






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