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Reisebericht Rømø  2013    

                                                                       31.05. - 02.06.                      705 km

 

 

Das ist sie nun: Die erste Reise allein.

 

Es geht wieder auf die dänische Insel Rømø und werde mich dort mit ein paar Freunden am genialen Autostrand treffen, um am diesen Wochenende Spaß zu haben.

Holt mich die Vergangenheit ein? Wir werden sehen……

 

Ein paar Tage vor Abfahrt ruft Stefan, der nette Freewind-Fahrer mit seinen coolen Videos von www.motours.de an und fragt, ob wir ab Lübeck zusammenfahren wollen, da er eh dran vorbeikommt. Klar! Warum nicht?  Er war ja auch schon letztes Jahr dabei.

Überpünktlich um 7.30 Uhr trifft Stefan ein und wir quatschen noch ein wenig.

Da wir uns ne Weile nicht gesehen haben und wir über die Autobahn bolzen wollen (bäh), fahren wir etwas zu spät los.
Ja, ich bin schuld!

 

Bei bestem Wetter gehts los quer durch Schleswig-Holstein und fahren über die A20 zur A7 Richtung Flensburg. Von den 245 km sind es immerhin ca. die Hälfte Landstraße.

Boa, ist das brüllend langweilig und ich bin genervt. Autobahn ist soooooo doof!

Aber wir wollen ja früh ankommen, denn wir haben uns mit Rainer, der seit der ersten Rømø-Reise dabei ist, am „Rømø Familie Camping“ um ca. 13 Uhr verabredet.

Um 13.50 Uhr kommen wir an und wir begrüßen uns mit großem Hallo!

 

Mensch Rainer! Deine neue BMW F 800 GS ist ja echt klasse!

Ich sage zwar, daß sie ganz nett ist und ich sie nicht kaufen würde, insgeheim bin ich aber neidisch.

 

Zu dritt nehmen wir uns eine Familienhütte mit Dusche und WC. Das wird für das gesamte Wochenende pro Kopf nur ca. 54 Euro kosten!!!

 

  

Das Wetter ist der Hammer! Es ist sonnig, mild, leichte Brise….was will man mehr?

 

Nachdem wir die Hütte mit unserem Packkram vollgemüllt haben, fahren wir los: Es geht nach Lakolk zum Autostrand!!!   Es ist wie nach Hause zu kommen.

 

Wir fahren von der Straße direkt auf den Sandstrand, der sich links und rechts massiv ausbreitet. Da ist es wieder: Dieses tolle Gefühl, sich zu entspannen und mit der Enduro über den Sand zu fahren.

 

 "Jung, Dich fahr ich in Grund und Boden!"  

 

Dann fahren wir über Sönderstrand auf den Strand und fahren ein Mal fast komplett von Süden nach Norden durch. Teilweise ist die Strecke völlig einsam und man hat das Gefühl, ganz allein zu sein. Ein tolles Gefühl. Auf dem Sand ist angenehm zu fahren. Es wackelt zwar ein wenig, manchmal schlägts einem dem Lenker fast aus der Hand, wenn der Sand schlagartig tief wird, aber es ist alles im grünen Bereich.

 

 

 

Die Tenere ballert gutmütig mit ihren mittlerweile immerhin 13.000 km alten Heidenau K60 Scout über den Strand. Dieses Vertrauen in diese Enduro ist unheimlich groß und ich kann mir nicht vorstellen, eine andere Enduro zu kaufen. Sie macht das, was sie soll: Zuverlässig und robust sein mit einer großen Reichweite.

 

Stefan findet eine Auster und macht sie auf. Watt? Schon Hunger?

 

Nach vielen Kilometern Strand fahren wir zum Rømø Bageriet und ich genieße wieder diese göttlichen Cremeschnitten. Jungs! Das wird ein geiles Wochenende!! 

 

 Yiiieeehaaaah !!!! 

 

Rainer erzählt von dem wunderbaren Essen aus Frankreich und diesen interessanten Franzosen. Boa ey…..

 

Nach der Vernichtung von Cremeschnitten gehts kurz rüber auf die andere Straßenseite und wir kaufen kurz Getränke und Grillkram ein.

Danach müssen wir wegen Rainer zum Rømø Slagteren und er fängt wieder an vom französischen Essen zu schwärmen. Is ja gut, Rainer.

 

Alles ist nun da zum Grillen: Der Grill (von Rainer aus dem Müll gefischt), Kohle, Anzünder, Streichhölzer, Fleisch, Wurst und unser Hunger.

 

Alex mit seiner weißen XT 660 Z Tenere ist auch angekommen und wir sitzen abends auf der Veranda der Hütte und wir klönen bei einem guten Stück Fleisch.

 

  

Wie in alten Zeiten!

Auch hier schwärmt Rainer vom französischen Essen. Ja, wissen wir.

 

Alex fügt sich super in unsere Crew ein und ist sofort adoptiert.

 

Satt und glücklich fallen wir in die Schlafsäcke……..

 

Der nächste Tag.

Um ca. 7.30 Uhr wache ich auf und schaue sofort raus. …..grau in grau.

Na, hoffentlich ändert sich das. Immerhin regnet es nicht. 

Egal. Erst mal rauf auf die Böcke und Frühstück tanken. Oder so ähnlich…..  

Beim Frühstück erzählt uns Rainer wieder, wie toll das Essen in Frankreich ist. Eine völlige Neuigkeit.

Nachdem wir ein schönes herzhaftes Frühstück inhaliert hatten (und ich von allen Tellern die Nutella-Portionen geklaut habe), fahren wir zu viert zum Sönderstrand.

WOW!!  Macht das Laune mit den Jungs am Strand rumzuorgeln!! Rauf, runter, hin, zurück.

 

Alex mit seiner weißen Schönheit

 

Rainer mit seiner neuen F 800 GS

 

Stefan mit seiner Freewind

 

Die coole Crew

 

Rainer und Alex mit ihren mit ActionCams ausgerüsteten Helmen

 

Hier habe ich einfach mal den Auslöser im Schoß gedrückt

 

 
Und ab zum Wasser, um Bilder zu machen. Rainer und ich bleiben sitzen, denn wir wissen: Der Sand ist hier besonders weich.

Und einen Moment später liegt Stefans Freewind auf der Seite.

 

  

Keine 2 Minuten später plumpst auch Alex Tenere in den Sand.

  

Ich kenn das. Habe meine Tenere schließlich auch hier mal hingeworfen.

 

Wir fahren weiter.

Rainer fährt so wild mit der BMW, daß man die Befürchtung hat, daß sie irgendwie nicht lange neu bleiben wird.

Rainer und ich 

 

 

Zwischen den Dünen finden wir einen toten Fuchs. Er ist erst wohl vor wenigen Stunden gestorben, denn er ist nicht verwest und nicht steif. Meine Laune ist angeknackst, denn Füchse mag ich sehr gerne…..

 

Wir fahren weiter hoch zum Norden des Strandes. Mittendrin halte ich direkt am Wasser an.

Ungefähr hier waren wir letztes Jahr. Mit Rainer und……meiner bald Exfrau.

Ich bin mir nicht sicher, ob meine kaputte Ehe in einem Reisebericht wie diesen gehört. Aber sie war ein großer Teil der anderen Reiseberichte. Und ich erinnere mich an dieser Stelle daran. Und fange an zu weinen.

Ich habe es in den letzten Jahren genossen. Und diese Zeit kommt nicht mehr wieder. Sie wird aber in schöner Erinnerung bleiben.

Und nun bricht eine neue Zeit an. Ohne Ehefrau. Und ich will endlich mit dem Thema abschließen. Vielleicht wird das dieses Wochenende sein.

Ein neuer Mensch ist in meinem Leben getreten und ich schaue ihre allerersten SMS an. Und es fühlt sich gut und richtig an. Ich wische mir die Tränen aus den Augen.

Das ist auch gut so, denn die Jungs kommen wieder. Und so sollen sie mich nicht sehen. Wir wollen ja schließlich Spaß haben. Und verdammt!!  Das haben und werden wir!!!

 

Nun ist Essen fassen angesagt. Wir fahren nach Havneby, um im Fischrestaurant einen Happen zu essen. Zwar sind wir alle irgendwie immer noch von Frühstück satt, aber zumindest esse ich mit Rainer ein bissel was. Er bestellt sich ne große Portion mit toten Fisch und ich halte mich an bewährtes: Pommes.

Rainer erzählt von dem wunderbaren und reichhaltigen Essen aus Frankreich. Hach…….  

  

Während wir essen, kommen ein paar Motorradfahrer mit großen und teilweise teuren Böcken zum Restaurant. Als sie die Helme abnehmen, denke ich:“Das ist wohl der MC Mumie…..“

Die älteren Herren stehen vor einem Preisschild und fangen sofort an rumzunörgeln: „Was soll das denn? Das kostet ja drei Euro mehr als in Deutschland.“

Ja, ne, is klar. Motorräder zwischen 15.000 Euro und 30.000 Euro fahren und über drei Euro Mehrkosten mosern….

Stunden später werden wir an deren Unterkunft vorbeikommen: Ein recht teures Hotel.

Das zum Thema „das kostet ein paar Euro zu viel.“

 

Nach dem Essen, fahren Alex und Rainer zum Slagteren. Sie haben aber nicht mitbekommen, daß Stefan und ich noch die Schotterpisten Rømøs fahren wollen.

Naja, passiert halt. Und wenn wir später ein wenig Prügel einstecken…..wir haben unseren Spaß!

Erstaunlich, was man an Schotterpisten findet, wenn man kurz von der Hauptstraße runterfährt. Auf Schotter fühle ich mich sofort wieder wohl und ich gebe Gas. Juuuhuuuu!!!! Das macht Spaß!! 

Aber nicht übertreiben, denn wir sind nicht in Schweden. Hier wohnen Leute. Also gemach. Keinen Stress provozieren, denn wir wollen ja auch nächstes Jahr wiederkommen.

Obwohl wir ne Menge Strecken fahren, haben wir nicht alle kleinen Straßen abgefahren. Ich bin erstaunt, wie viele kleine Schotterstrecken die Insel hat.

Stefan und ich.

Mann! Sind wir cool!! 

 
 

Um ca. 18 Uhr werfen wir den Grill an und haben über 2 Stunden ne Menge Fleisch und Spaß. Alex, unser Neuzugang der Rømø-Truppe, fühlt sich wohl bei uns. Ich komm mit ihm besonders gut klar, aber das war ja auch so sicher wie das „Jo“ beim Rap-Musik machen: Wir fahren ja beide Tenere!

Rainer gibt wieder seine Geschichten aus Frankreich zum Besten. Ich überlege, ob ich nächstes Jahr ein Klebeband mitnehme…… 

 

Um 20.30 Uhr habe ich innere Unruhe. Ich habe noch was am Strand zu erledigen. Allein. Zum Glück möchte keiner mitfahren. Aber es ist auch kalt und windig. Als Norddeutscher bin ich das Wetter gewöhnt. Oder anders ausgedrückt: Dieses Wetter ist für mich heimelig. 

 

Ich fahre über Lakolk runter zum Strand und fahre direkt zum Wasser. Auf dem riesigen Strand sind nur ein Auto und vielleicht acht Leute. Es ist diesig, windig und der Sand pfeift über den Strand. Am Wasser bildet sich eine Menge Schaum, der in kleinen Fetzen über den Strand huscht.

Dort ordne ich meine Gedanken und werde mir klar, was ich will.

Ich werde weiter auf Reisen gehen!!!!

Ich werde weiter stundenlang offroad auf Schotter, Feldwege und Waldwege fahren.

Ich werde weiter mich dreckig machen, Staub schlucken, im Regen fahren und im Zelt oder einer Hütte übernachten.

Auch allein!!!

 

Das habe ich für mich in Stein gemeißelt!!!

 

 

 

Ich verlasse den Strand und fahre noch ein paar Schotterwege ab, die ich mittags mit Stefan abgefahren hatte. Um ca. 21.30 Uhr bin ich wieder bei der Hütte, wie die Jungs sitzen und klönen.

 

Früh fallen wir in die Betten, denn morgens um kurz nach 6 Uhr geht der Wecker. Rainer will früh los, denn er hat einen verdammt langen Rückweg. Meine 245 km dagegen sind ja fast ein Katzensprung.

 

Am Sonntag sind wir alle schnell hoch und die Hütte ist in Windeseile leergeräumt (ich meine unsere Reisesachen und nicht die Möbel   ) und ich schwinge den Staubsauger…..und werde dabei geflimt!!  Leute!!! Wenn das Video im Internet auftaucht, dann verklag ich Euch bis in die Steinzeit!!!! 

Pünktlich um 8 Uhr geht der Schlüssel beim Empfang über den Tresen und wir fahren das letzte Mal zum Rømø Bageriet zum Frühstück.

 

Dann ist er da: Der Moment des Abschieds.

Stefan, Rainer und ich verabschieden uns von Alex, der noch weiter in Dänemark rumfahren wird. Vielleicht kommt er nächstes Jahr wieder mit. Wir würden uns freuen.

 

Wir fahren zu dritt von der Insel.

Es ist immer noch diesig, windig und recht frisch. Aber je weiter wir nach Süden kommen, desto milder, sonniger und wärmer wird es.

In Höhe Kiel verlässt uns Rainer.

Mensch, alter Haudegen, ich wird Dich vermissen!!
Deine unkomplizierte und offene Art, Deine Sichtweise und vor allem Deine Lebensfreude.

 

Stefan und ich fahren weiter Richtung Südosten.

Bei einem kurzen Tankstopp klönen wir noch ein wenig und verabschieden uns.

Stefan, ich freue mich, wenn wir uns im Herbst wieder sehen.

Ich hab das Gefühl, wir haben einen guten Draht zueinander.

 

An der Autobahnausfahrt Lübeck-Genin schaue ich kurz zu Stefan rüber, wir heben kurz die Hand und ich fahre von der Autobahn runter.

Bis dann, Stefan. Wir sehen uns!

 

Ich fahre Richtung meiner kleinen Wohnung ….und fahre vorbei.

Mein Besuch gilt jemandem, die ich über das Wochenende vermisst habe.

 

Eine Stunde später stehe ich auf dem Garagenhof, von wo aus die Reise nach Rømø mit Stefan begonnen hat.

Und damit ist die erste Reise des Jahres 2013 vollendet.

 

 

 Fazit:

 Da war sie nun: Die erste Reise ohne Frau. Rømø 2013.

Es fühlte sich seltsam und fremd an, aber auch sehr vertraut.

Auch habe ich mit meiner Reise-Vergangenheit abgeschlossen und ein neues Reise-Kapitel aufgeschlagen.

 

Und damit gehen die Reisegeschichten weiter!

  

 

 Was hätte ich noch gebraucht:

  - gar nix  

   

 

Was habe ich nicht gebraucht

- lieber haben und nicht brauchen, als brauchen und nicht haben.

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